„Casino-Papers“: Geschäfte mit der Sucht

Erstmals gibt ein Datenleck – die sogenannten Casino Papers – einen tiefen Einblick in die dubiose Glücksspiel-Industrie. Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Warum versagen die Kontrollinstanzen? Dokumente eines Glücksspielkonzerns zeigen, wie Gesetze und Regeln in ganz Europa umgangen werden.

Die Casino Papers enthüllen die dunklen Machenschaften illegaler Online-Casinos – ein lukratives Geschäft, das sich über ganz Europa erstreckt. Besonders Österreich zählt zu den Hauptzielländern. Daniel M. weiß, wie verheerend die Sucht sein kann: Mit nur wenigen Klicks setzt er immer wieder hohe Summen – und verliert. Insgesamt verspielt er fast eine halbe Million Euro. Seine Ehe zerbricht, Freundschaften gehen verloren, er verliert seine Wohnung. Am Ende bleibt ihm nichts.

Doch für die Betreiber der Plattformen zählt nur der Profit. Sie locken gezielt spielsüchtige Nutzer an, ohne sich um Gesetze oder Konsequenzen zu scheren. Ein weit verzweigtes Netzwerk illegaler Online-Casinos macht Millionen – und die Behörden greifen kaum ein.

Dr. Oliver Peschel vertritt auch Spieler gegen Casinos, die in den Casino Papers auftauchen. „Es ist moralisch völlig verwerflich und zeigt das Geschäftsmodell illegaler Online-Casinos. Diese Unternehmen machen den Großteil ihrer Gewinne mit spielsüchtigen Personen, und weder die Politik noch die Behörden zeigen Interesse daran, diese Spieler zu schützen“, so Dr. Peschel im ZIB2 Interview.

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