Wie Spieler abgezockt werden und der Staat zuschaut

Österreich hat ein Glücksspiel-Problem. Seit Jahren machen sich im Internet Online-Casinos breit und zocken die Spielerinnen und Spieler ohne jeden Schutz ab. Zehntausende Österreicherinnen und Österreicher haben ein problematisches Spielverhalten. Der Schaden geht in die hunderte Millionen Euro. Ganze Existenzen und die ihrer Familien stehen auf dem Spiel. Das Problem: Laut Schätzungen gehen zwei Drittel aller Spielverluste auf das Konto illegaler Anbieter. Denn außer „Win2day“, das den Casinos Austria gehört, darf niemand in Österreich Online-Glückspiele anbieten. Immer öfter kommt es vor, dass Betroffene versuchen ihre Spielverluste einzuklagen – doch das gelingt nicht immer. Die Anbieter argumentieren mit einer Glücksspiellizenz aus Malta und berufen sich auf die EU-weite Dienstleistungsfreiheit. Der Europäische Gerichtshof gibt allerdings den österreichischen Spielerinnen und Spielern recht. Deshalb laufen rund 25.000 Klagsfälle, wie Recherchen von ECO und dem Magazin Dossier zeigen.

Und noch ein Kuriosum: Auch die illegalen Anbieter von Online-Glückspielen, die also gar nicht hier als Unternehmen tätig sein dürften, zahlen an den österreichischen Staat Steuern.

Meine Kanzlei hat bereits für mehrere Tausend geschädigte Spieler von mehr als 100 verschiedenen Online-Casinos das verzockte Geld zurückgeholt. Allerdings haben nur 35 dieser Online-Casinos die Glücksspielabgabe in Österreich entrichtet. Daher können die Zahlen, die dem österreichischen Staat vorliegen, schlichtweg nicht stimmen“ so Dr. Peschel.

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